Umfangreicher Eisenbergbau im Möttbachtal ist insbesondere aus der Umgebung von Braunfels und Phillipstein bekannt. Auf dem Gebiet der Gemeinde Altenkirchen, die früher zum Ortsverband von Weilmünster zählte, liegen 2 grosse, rezent betriebene Steinbrüche beträchtlicher Dimension, die auch noch Spuren historischen Bergbaus in Form von beim Gesteinsabbau angeschnittenen Stollen aufweisen. Bergbau im Abschnitt des Möttbachtales auf dem Weilmünsterer Gemeindegebiet zwischen Dietenhausen und Möttau ist nur noch in Spuren vorhanden und populär kaum bekannt.
Trotzdem muss der Bergbau im Weilmünsterer Möttbachtal im Zeitraum vor 1500 bereits bedeutende Aussmasse erreicht haben, wobei allerdings nur oberflächennahes Erz "geschürft" wurde und keine Untertage-Bergwerke angelegt bzw. Stollen in die Erde getrieben wurden. In Möttau mussten damals 7 Bauerngüter mit einer Flächenausdehnung von zwischen 20 - 50 Morgen eine "Eisenabgabe" an ihre "klösterliche Grundherrschaft" leisten. Im Jahre 912 erreichte die Möttauer Erz-Abgabemenge an die Abtei Fulda 21.000 kg was auf eine Rohmetall-Erzeugungsmenge hinweist, die deutlich über dem ländlich-bäuerlichen Bedarf der Gemeinde gelegen haben muss.
Oberflächlich schürfende Waldschmieden existierten bei Möttau vom 8. bis 17. Jahrhundert. Um 1800 wird die Existenz eines Bergwerkes mit unterirdischen Stollengängen mit Namen "Schippsglück" bei Dietenhausen erwähnt (nach bisheriger Literaturauswertung).
Bergbauspuren im heutigen Naturschutzgebiet Möttbachtal zwischen Dietenhausen und Möttau sind insbesondere an den Taleingängen der Seitentäler zum Heiligenwald und in der Umgebung der Fischteiche auch heute noch deutlich erkennbar.
1. Aufschlüsse an den Talmündungen des "Iserbaches" und "Wolfsbaches"
Vermutlich handelt es sich ausschliesslich um Spuren von Grabungen und Schürfungen nach erzhaltigem Gestein an der Erdoberfläche. Stolleneingänge sind dort nicht zu vermuten.
2. Bergwerk an den Fischteichen
Am Möttbach-Tal Hang zur B 456 westlich der Fischteiche im Naturschutzgebiet liegt unter Hochwald ein Bergbaugelände mit grosser Ausdehnung. Deutlich erkennbar sind lineare, anthropogene Geländeabbruchkanten im Wald, Steilhänge und Halden. Mindestens ein rezenter, befestigter und gemauerte Stolleneingang steht dort heute noch offen. Der Stolleneingang ist normal gesichert durch ein Metallgitter-Tor und einige Meter betretbar. Nach der Eingangssperre verläuft der am Boden des Ganges überflutete Stollen zuerst etwa ein Duzend Meter linear und biegt dann, nach dem Ende der gemauerten Innenverkleidung des Ganges nach rechts (Nordwesten) ab. Die geringe Absicherung des Stolleneinganges weist darauf hin, dass dort keine Lagerung irregulärer Güter zu erwarten ist, denn sonst wäre dort eine den Gruben des Bleidenbachtales vergleichbare gepanzerte Absperrung angelegt worden.
Das akute Risikopotential dieses Bergwerkes besteht in erster Linie durch dessen potentielle, eigene Instabilität. Im von Aussen einsehbaren Gang ist bei Beginn des unverkleideten Felsganges eine Erdrutschung geringen Ausmasses in den Gang sichtbar. Entlang seines weiter projezierten Verlaufes hangaufwärts finden sich jedoch massive, metertiefe Einsturztrichter die darauf hindeuten, dass das Gangsystem tiefer im Felsen möglicherweise seine ehemalige Stabilität verloren hat. Die am 20.10.2018 vorgenommene Begehung lässt aber nicht mit 100 %iger Sicherheit erkennen, ob es sich bei den linearen Gräben, Gruben und Trichtern um anthropogene Aushübe und Schürfspuren handelt, ob dort in Abstand von etwa 25 Metern zum offenen Stolleneingang ein zweiter, heute verschütteter Stolleneingang vermutet werden muss oder ob es sich um Geländesenkungen in Folge des Zusammenbruches des weiteren Verlaufes des Eingangs beschriebenen Stollenganges handelt.
Ob das Bergwerk im Rahmen eines Geopark-Konzeptes als Touristenführungsziel dienen könnte, hängt vom Ergebnis einer Prüfung der Stabilität seiner Statik ab und der Frage, mit welchem Aufwand der Gang zu entwässern wäre, um ihn begehbar zu machen.
Das Aufstellen eines Warnschildes mit dem Hinweis zur Vorsicht beim Betreten der Zone der Einsturztrichter im Waldboden könnte an den Fischteichen oder an den nahegelegenen Wanderer-Parkplätzen sinnvoll sein.
3. UHLENBERG Steinbruch
Spuren von Bergbauaktivität beschränken sich im Möttbachtal nicht alleine auf die Talsohle des von dem kleinen Fliessgewässer durchflossenen Wald-Wiesentales zwischen Dietenhausen und Möttau, sondern sind auch auf der Höhnlinie des Bergkammes zwischen dem Möttbachtal und dem Solmsbachtal zu finden. Dort, an der Grenze zwischen der Grafschaft Solms und Weilmünster, bildet im Heiligenwald-Forst der Uhlenberg den Gipfel einer der höchsten Erhebungen der Grossgemeinde. Anstehendes Gestein mit bläulich schimmerndem Metallglanz und ähnlichem spezifischen Gewicht wie das anderenorts häufig in Weilmünster abgebaute Roteisen-Erz tritt hier an manchen Stellen an den erodierten Hangkuppen-Lagen zu Tage. Ob in dem heute unter Hochwald verborgenen, mittelgrossen Steinbruch tatsächlich auch Erz abgebaut wurde bzw. welches Gestein dort zu Tage gefördert wurde, ist hier bisher unbekannt.
Auf manchen heutigen Landkarten noch "Buhlenberg" genannt, weist der tatsächliche Ortsname auf die Präsenz von Eulen in dem ausgedehnten und nur von wenigen Verkehrswegen durchschnittenen Forst - einem der grössten zusammenhängenden Waldgebiete Hessens - hin. Auch der Schwarzstorch nistete dort oben in den vergangenen Jahren und wenige Schritte weiter östlich soll nach Legenden um 1880 der letzte Wolf in der Region erlegt worden sein. Der betreffende Ort heisst heute noch "Wolfsloch". Kulturhistorisch von Bedeutung ist der Platz, an dem heute der Steinbruch im Berggipfel klafft, durch ein ebendort auf Landkarten verzeichnetes Hügelgrab, das allerdings jüngstens ausgegraben worden zu sein scheint.
Der Steinbruch hat heute keine direkte ökonomische Funktion mehr, ist dafür aber von umso grösserer Attraktivität für Naturliebhaber und Backpack-Wanderer auf den Taunus-Höhenwanderwegen. Seine versteckte, ruhige und störungsfreie Lage läd zum Rasten und Übernachten ein, ein potentielles Entwicklungsprojekt, denn hier würden eine Schutzhütte für Wanderer gegen Regen und eine befestigte, feuersichere Kochstelle von grossem Nutzen sein. Schon heute hat der geheimnisumwobene Ort verborgene mystische Bedeutung, was an den an einer Felswand aufgestellten Kerzen zu erkennen ist.
Der natürliche Abenteuerspielplatz hat eine grosse, ebene Horizontalfläche und 2 steile Felsklippen, wobei einer der Klippen eine höhere Halde aus Gesteinsschutt vorgelagert ist, so dass nicht erkennbar wird, ob dort wohlmöglich eine verschütteter Felsstollen in den Berg inseriert - was Forschungsaktivitäten viel freien Raum eröffnet. Auch ist der Steinbruch weiterhin eines der wenigen Habitate Weilmünsters, an denen botanische Religionskämpfer die Tollkirsche noch nicht ausgerottet haben, so dass eine offizielle Deklaration als Naturdenkmal vermutlich kontraproduktiv wäre.
4. Waldbunker an der Hessenstrasse
Ein weiteres, interessantes Studienobjekt stellt ein versteckter Waldbunker nahe des Höhenweges von Dietenhausen über den Uhlenberg zum Katzenkopf und weiter zum Weilmünsterer Naturschutzgebiet Grebenhain dar. Der Bunker liegt kurz vor der Kreuzung des Höhenweges mit der Hessenstrasse etwas abseits des Weges im Wald aber verborgen auf der wegabgewandten Rückseite eines fensterlosen Gebäudes in Klinker-Bauweise.
Der Bunker ist erkenntlich an einer rechteckigen Geländeerhebung und trägt auf der Oberseite 4 Türme, die möglicherweise zur Entlüftung des Bauwerkes dienen könnten, im Inneren aber eine Verkleidung aufweisen, die der Schamottierung von Brennkammerentlüftungen ähnelt.
Auf der Oberseite des Bunkers im Bereich der Türme befindet sich eine Einstiegsluke mit grusseisernem, aufschriftslosem Deckel gleichem Bautypes und Markierung wie er zum Verschluss des Feldeinstieges nahe der Dietenhäuser Strasse am Adambacher Tal registriert ist (Siehe Kapitel Weilmünster Ost).
In der Umgebung des Bunkers bzw. des direkt benachbarten Gebäudes befinden sich 2 weitere Boden-Verdeckelungen sowie zwei mit Hochspannungs-Warnschildern des Energieversorgungsunternehmens EON markierte Bauwerke.
Sinn, Zweck und Funktion des Bunkers und seiner Einbettung in die Gesamtanlage sind nicht offensichtlich erkennbar. Die Architektur des 4-türmigen Bauwerkes ähnelt stark militärischen Anlagen aus der Zeit des Nationalsozialismus. Der Gesamtkomplex erweckt den Eindruck einer ehemaligen, geheimen Militäranlage aus Zeiten des 2. Weltkrieges die in der Folge durch ein möglicherweise neuzeitlich-militärisches Bauwerk überbaut wurde, bevor dieses zusammen mit der Auflösung benachbarter, ehemaliger Bundeswehrstandorte (Munitionsdepots bei Kraftsolms und Brandoberndorf) stillgelegt wurde.
Dass die unterirdische Anlage heute eine Wassergewinnungsanlage darstellt ist zweifelhaft, denn sie liegt erhaben über dem Umgebungsniveau auf der Höhenlinie des Berges und wäre als Grundwassersammler vermutlich ungeeignet. Eine Aufarbeitung der möglicherweise militärischen Geschichte des Bauwerks wäre ratsam, anderenfalls und wenn ansonsten funktionslos, wäre ein Abriss des Bauwerkes wegen seines bedrohlichen Charakters sinnvoll.
Oberflächlich schürfende Waldschmieden existierten bei Möttau vom 8. bis 17. Jahrhundert. Um 1800 wird die Existenz eines Bergwerkes mit unterirdischen Stollengängen mit Namen "Schippsglück" bei Dietenhausen erwähnt (nach bisheriger Literaturauswertung).
Möttbachtal von Dietenhausen aus gesehen in Richtung Möttau
Bergbauspuren im heutigen Naturschutzgebiet Möttbachtal zwischen Dietenhausen und Möttau sind insbesondere an den Taleingängen der Seitentäler zum Heiligenwald und in der Umgebung der Fischteiche auch heute noch deutlich erkennbar.
1. Aufschlüsse an den Talmündungen des "Iserbaches" und "Wolfsbaches"
Vermutlich handelt es sich ausschliesslich um Spuren von Grabungen und Schürfungen nach erzhaltigem Gestein an der Erdoberfläche. Stolleneingänge sind dort nicht zu vermuten.
Die von Wald bedeckte, unregelmässig skulpturierte Geländeoberfläche am Rande des Möttbachtales zum unteren Buhlenberg-Hang etwa auf Höhe des Wolfsbaches weist auf einen historischen Erz-Tagebau hin
Historische Bergbau-Grube im ersten Seitental des Möttbach-Tales.
Historische Bergbau-Grube im ersten Seitental des Möttbach-Tales.
2. Bergwerk an den Fischteichen
Am Möttbach-Tal Hang zur B 456 westlich der Fischteiche im Naturschutzgebiet liegt unter Hochwald ein Bergbaugelände mit grosser Ausdehnung. Deutlich erkennbar sind lineare, anthropogene Geländeabbruchkanten im Wald, Steilhänge und Halden. Mindestens ein rezenter, befestigter und gemauerte Stolleneingang steht dort heute noch offen. Der Stolleneingang ist normal gesichert durch ein Metallgitter-Tor und einige Meter betretbar. Nach der Eingangssperre verläuft der am Boden des Ganges überflutete Stollen zuerst etwa ein Duzend Meter linear und biegt dann, nach dem Ende der gemauerten Innenverkleidung des Ganges nach rechts (Nordwesten) ab. Die geringe Absicherung des Stolleneinganges weist darauf hin, dass dort keine Lagerung irregulärer Güter zu erwarten ist, denn sonst wäre dort eine den Gruben des Bleidenbachtales vergleichbare gepanzerte Absperrung angelegt worden.
Eingang zum Bergwerk im Möttbachtal
Das akute Risikopotential dieses Bergwerkes besteht in erster Linie durch dessen potentielle, eigene Instabilität. Im von Aussen einsehbaren Gang ist bei Beginn des unverkleideten Felsganges eine Erdrutschung geringen Ausmasses in den Gang sichtbar. Entlang seines weiter projezierten Verlaufes hangaufwärts finden sich jedoch massive, metertiefe Einsturztrichter die darauf hindeuten, dass das Gangsystem tiefer im Felsen möglicherweise seine ehemalige Stabilität verloren hat. Die am 20.10.2018 vorgenommene Begehung lässt aber nicht mit 100 %iger Sicherheit erkennen, ob es sich bei den linearen Gräben, Gruben und Trichtern um anthropogene Aushübe und Schürfspuren handelt, ob dort in Abstand von etwa 25 Metern zum offenen Stolleneingang ein zweiter, heute verschütteter Stolleneingang vermutet werden muss oder ob es sich um Geländesenkungen in Folge des Zusammenbruches des weiteren Verlaufes des Eingangs beschriebenen Stollenganges handelt.
Grube 25 Meter nordwestlich des Stolleneinganges
Grube mit hangabwärts verlaufender, linearer Geländabsenkung
Einer von mehreren Einsturztrichtern nordwestlich der Grube
Ob das Bergwerk im Rahmen eines Geopark-Konzeptes als Touristenführungsziel dienen könnte, hängt vom Ergebnis einer Prüfung der Stabilität seiner Statik ab und der Frage, mit welchem Aufwand der Gang zu entwässern wäre, um ihn begehbar zu machen.
Das Aufstellen eines Warnschildes mit dem Hinweis zur Vorsicht beim Betreten der Zone der Einsturztrichter im Waldboden könnte an den Fischteichen oder an den nahegelegenen Wanderer-Parkplätzen sinnvoll sein.
3. UHLENBERG Steinbruch
Spuren von Bergbauaktivität beschränken sich im Möttbachtal nicht alleine auf die Talsohle des von dem kleinen Fliessgewässer durchflossenen Wald-Wiesentales zwischen Dietenhausen und Möttau, sondern sind auch auf der Höhnlinie des Bergkammes zwischen dem Möttbachtal und dem Solmsbachtal zu finden. Dort, an der Grenze zwischen der Grafschaft Solms und Weilmünster, bildet im Heiligenwald-Forst der Uhlenberg den Gipfel einer der höchsten Erhebungen der Grossgemeinde. Anstehendes Gestein mit bläulich schimmerndem Metallglanz und ähnlichem spezifischen Gewicht wie das anderenorts häufig in Weilmünster abgebaute Roteisen-Erz tritt hier an manchen Stellen an den erodierten Hangkuppen-Lagen zu Tage. Ob in dem heute unter Hochwald verborgenen, mittelgrossen Steinbruch tatsächlich auch Erz abgebaut wurde bzw. welches Gestein dort zu Tage gefördert wurde, ist hier bisher unbekannt.
Uhlenberg-Steinbruch zwischen Möttau und Kraftsolms
Auf manchen heutigen Landkarten noch "Buhlenberg" genannt, weist der tatsächliche Ortsname auf die Präsenz von Eulen in dem ausgedehnten und nur von wenigen Verkehrswegen durchschnittenen Forst - einem der grössten zusammenhängenden Waldgebiete Hessens - hin. Auch der Schwarzstorch nistete dort oben in den vergangenen Jahren und wenige Schritte weiter östlich soll nach Legenden um 1880 der letzte Wolf in der Region erlegt worden sein. Der betreffende Ort heisst heute noch "Wolfsloch". Kulturhistorisch von Bedeutung ist der Platz, an dem heute der Steinbruch im Berggipfel klafft, durch ein ebendort auf Landkarten verzeichnetes Hügelgrab, das allerdings jüngstens ausgegraben worden zu sein scheint.
Grube neben dem Uhlenberg-Steinbruch etwa an der Stelle, an welcher Topographische Karten ein Hügelgrab registrieren
Der Steinbruch hat heute keine direkte ökonomische Funktion mehr, ist dafür aber von umso grösserer Attraktivität für Naturliebhaber und Backpack-Wanderer auf den Taunus-Höhenwanderwegen. Seine versteckte, ruhige und störungsfreie Lage läd zum Rasten und Übernachten ein, ein potentielles Entwicklungsprojekt, denn hier würden eine Schutzhütte für Wanderer gegen Regen und eine befestigte, feuersichere Kochstelle von grossem Nutzen sein. Schon heute hat der geheimnisumwobene Ort verborgene mystische Bedeutung, was an den an einer Felswand aufgestellten Kerzen zu erkennen ist.
Der natürliche Abenteuerspielplatz hat eine grosse, ebene Horizontalfläche und 2 steile Felsklippen, wobei einer der Klippen eine höhere Halde aus Gesteinsschutt vorgelagert ist, so dass nicht erkennbar wird, ob dort wohlmöglich eine verschütteter Felsstollen in den Berg inseriert - was Forschungsaktivitäten viel freien Raum eröffnet. Auch ist der Steinbruch weiterhin eines der wenigen Habitate Weilmünsters, an denen botanische Religionskämpfer die Tollkirsche noch nicht ausgerottet haben, so dass eine offizielle Deklaration als Naturdenkmal vermutlich kontraproduktiv wäre.
Felsklippe mit vorgelagerter Halde aus Bruchstein
Habitat der Tollkirsche
4. Waldbunker an der Hessenstrasse
Ein weiteres, interessantes Studienobjekt stellt ein versteckter Waldbunker nahe des Höhenweges von Dietenhausen über den Uhlenberg zum Katzenkopf und weiter zum Weilmünsterer Naturschutzgebiet Grebenhain dar. Der Bunker liegt kurz vor der Kreuzung des Höhenweges mit der Hessenstrasse etwas abseits des Weges im Wald aber verborgen auf der wegabgewandten Rückseite eines fensterlosen Gebäudes in Klinker-Bauweise.
Der Bunker ist erkenntlich an einer rechteckigen Geländeerhebung und trägt auf der Oberseite 4 Türme, die möglicherweise zur Entlüftung des Bauwerkes dienen könnten, im Inneren aber eine Verkleidung aufweisen, die der Schamottierung von Brennkammerentlüftungen ähnelt.
Auf der Oberseite des Bunkers im Bereich der Türme befindet sich eine Einstiegsluke mit grusseisernem, aufschriftslosem Deckel gleichem Bautypes und Markierung wie er zum Verschluss des Feldeinstieges nahe der Dietenhäuser Strasse am Adambacher Tal registriert ist (Siehe Kapitel Weilmünster Ost).
In der Umgebung des Bunkers bzw. des direkt benachbarten Gebäudes befinden sich 2 weitere Boden-Verdeckelungen sowie zwei mit Hochspannungs-Warnschildern des Energieversorgungsunternehmens EON markierte Bauwerke.
Sinn, Zweck und Funktion des Bunkers und seiner Einbettung in die Gesamtanlage sind nicht offensichtlich erkennbar. Die Architektur des 4-türmigen Bauwerkes ähnelt stark militärischen Anlagen aus der Zeit des Nationalsozialismus. Der Gesamtkomplex erweckt den Eindruck einer ehemaligen, geheimen Militäranlage aus Zeiten des 2. Weltkrieges die in der Folge durch ein möglicherweise neuzeitlich-militärisches Bauwerk überbaut wurde, bevor dieses zusammen mit der Auflösung benachbarter, ehemaliger Bundeswehrstandorte (Munitionsdepots bei Kraftsolms und Brandoberndorf) stillgelegt wurde.
Dass die unterirdische Anlage heute eine Wassergewinnungsanlage darstellt ist zweifelhaft, denn sie liegt erhaben über dem Umgebungsniveau auf der Höhenlinie des Berges und wäre als Grundwassersammler vermutlich ungeeignet. Eine Aufarbeitung der möglicherweise militärischen Geschichte des Bauwerks wäre ratsam, anderenfalls und wenn ansonsten funktionslos, wäre ein Abriss des Bauwerkes wegen seines bedrohlichen Charakters sinnvoll.
Bearbeitungsstand CID Situationsanalyse
14. November 2018 - 19.09
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