Anlass zur Studie des potentiellen Altlastenstandortes bieten Änderungen jüngeren Datums an mindestens 2 Eingängen zu den direkt benachbarten ehemaligen Bergbau-Minen-Systemen Mehlbach und Germania welche Rückwirkungen auf die physikalisch-chemische Kondition im Inneren der Bergbaustollen haben könnten.
Seit spätestes 30. April 2016 ist der unterste Eingang zum Stollensystem Mehlbach verschüttet. Die Verschüttung wurde systematisch angelegt, der aus dem Stollen austretende permanente Wasserlauf durch ein in die Verschüttung eingelegtes Abflussrohr provisorisch kanalisiert. Dadurch kann es zu einem Anstieg des Pegels des Wasserstandes im Inneren der Höhle kommen. Der permanente Luftstrom im Stolleninneren wird durch die Verschüttung unterbrochen. Durch die Reduktion der Ventilation kann es zu einem Anstieg der Luftfeuchtigkeit im Inneren des Stollensystems kommen, was theoretisch Oxidationsprozesse fördern könnte. Oxidbildung bei bleihaltigem Gestein kann unter anderem zur Bildung von Blei (II,IV)-oxid, gemeinhin bekannt als "Blei-Menninge", führen. Ein gleichzeitiger Anstieg des Wasserpegel im Inneren der Stollen kann somit zu erhöhter Auswaschung toxischer Substanzen und Kontamination der nachfolgenden Gewässer (Mehlbach, Bleidenbach) führen.
In unmittelbarer Nachbarschaft des ehemaligen, horizontalen Grubeneinganges zur Grube Mehlbach liegen auf der gegenüberliegenden Talseite 2 stark gesicherte Eingänge zum Stollensystem "Germania". Parallel zur Verschüttung des Mehlbach-Einganges waren dort im April 2016 Manipulationen an den bunkerartigen Eingangssperren eines Tunnels registriert worden. Dabei war eine Metallgitter Eingangssperre aufgesägt und die dadurch entstandene Öffnung später durch den Einbau einer zusätzlichen Einstiegsklappe umgebaut worden.
Relevant sind diese Aktivitäten wegen des Verdachtes auf irreguläre Lagerung von Altlasten in diesem Stollensystem. Im September 2018 wurde am nahe dem Stolleneingang der Grube Mehlbach liegenden zweiten Eingang zur Grube Germania eine zusätzliche Zementverbauung jüngeren Datums registriert.
Der Bergwerks-Komplex Mehlbach-Germania stellt den höchsten potentiellen Risiko-Faktor als vermutete Altlasten-Lagerungsfläche aus dem Zeitraum 1900-1945 dar. Wegen des akuten Risikos der Blei-oxid-Kontamination der 3 aus dem ehemaligen Bergwerksgelände abfliessenden Gewässer und des hypothetischen Verdachtes auf Lagerung von Altlasten aus Bergbauindustrie und Kriegswaffenproduktion, wobei hier ausdrücklich auf das Gerücht der angeblich auf Weilmünsterer Gebiet deponierten Phosphor-Munition eingegangen wird, sind aus Sicht des CID Institutes permanente Untersuchungen der Wasserqualität der 3 Mehlbach-Kleingewässer sowie eines Fischteiches notwendig, wobei im Teich auch das Bodensediment untersucht werden müsste.
Eine Unbekannte stellt dabei der genaue Verlauf aller unterirdischen Gänge des ehemaligen Mehlbach-Berkwerkes dar, das angeblich in den 20iger Jahren durch Einwerfen von Schutt in die vertikalen Schächte verfüllt worden sein soll. Dabei kam es parallel zu einer physischen Auslöschung einer Siedlung und dem vollständigen Verschwinden aller Gebäude und Werksanlagen. Der auf geologischen Karten verzeichnete lineare Gang-Verlauf stellt dabei aber eine Reduktion der tatsächlichen Ausdehnung der Mine dar, da weit abseits dieses etwa linearen Hauptganges weitere Schachteingänge sichtbar werden, die notwendigerweise mit dem Hauptstollen in Verbindung gestanden haben müssten. Diese Seitenstollen finden aber in der verfügbaren Literatur zur Grube Mehlbach keine Erwähnung.
Eine genauere Betrachtung der Gelände-Formung und Hangstruktur des heute landwirtschaflich genutzten Geländes oberhalb der ehemaligen Mine deutet dabei auf eine heute noch sichtbare, ehemalige anthropogene Geländeveränderung östlich des Hauptganges hin. Bedeutsam sind dort ein erkennbarer Zufahrtsweg sowie vermutliche Reste von Halden und ein Quell-Horizont, aus welchem eines der 3 in den See mündenden Kleingewässer entspringt. Die Bepflanzung mit einer Baumgruppe ähnlich der die weiter westlich gelegenen Schacht-Eingänge markierenden Feldgehölz-Inseln, ist ein weiterer Indikator dafür, dass an dieser Stelle ein ehemaliger Gruben-Zugang existiert haben könnte, der zugeschüttet worden ist.
Für diesen potentiellen Stollen, dessen genau Lage zu erkunden wäre, besteht ein Verdacht auf Altlasten-Lagerung.
Im CID Report 2017 war erstmals vom CID Institut auf die Thematik der Grube Mehlbach eingegangen worden. Anlass bildeten eigene Studien zur Geschichte und Mineralogie des ehemaligen Bergwerkes und die in diesem Zusammenhang erstellte Online-Publikation DIE MINERALIEN WEILMÜNSTERS. Dabei wurden im Report auch Ausschnitte von Social-Media-Luftbildkarten wiedergegeben, welche sowohl auf "ausgegangene" Gebäude am Mehlbachbergwerk als auch auf Merkwürdigkeiten der Bodenstruktur des Ackerlandes oberhalb der Grubengänge hinweisen.
Auffällige Verfärbungen im bewirtschafteten Ackerboden über der Grube Mehlbach oberhalb des vermuteten Ost-Stollens
Einen zusätzlich zu beachtenden Aspekt stellt in Verbindung mit der Frage der Auslöschung der Siedlung Grube Mehlbach im vermuteten Zeitraum 1920-1945 ein möglicher, organisatorischer Zusammenhang des Mehlbach-Bergwerkes mit einem ehemaligen Bergbaugelände in der Nassauer Strasse von Weilmünster dar. Dort wurden im Jahre 1969 Reste eines ausgeglühten Gebäudefundamentes auf dem Gelände des heutigen CID Institutes bei Keller-Ausschachtungsarbeiten gefunden (Siehe CID Publikation vom 5.7.2018). Hätte ein organisatorisch-logistischer Zusammenhang zwischen dem Mehlbach-Bergbau und dem Bergbau in der Nassauer Strasse auf dem Gelände des heutigen Sägewerkes bestanden, so wäre dies auch bei weiteren Untersuchung potentieller Altlasten-Lagerorte zu berücksichtigen.
Verschüttung des Tiefliegendsten Eingangsstollens zur Grube Mehlbach seit dem Frühjahr 2016
In unmittelbarer Nachbarschaft des ehemaligen, horizontalen Grubeneinganges zur Grube Mehlbach liegen auf der gegenüberliegenden Talseite 2 stark gesicherte Eingänge zum Stollensystem "Germania". Parallel zur Verschüttung des Mehlbach-Einganges waren dort im April 2016 Manipulationen an den bunkerartigen Eingangssperren eines Tunnels registriert worden. Dabei war eine Metallgitter Eingangssperre aufgesägt und die dadurch entstandene Öffnung später durch den Einbau einer zusätzlichen Einstiegsklappe umgebaut worden.
Manipulationen an der Stollen-Eingangssperre der Grube Germania im April 2016
Stolleneingang GERMANIA 1 vor 2016
Sperrverbauung im Stollen-Inneren mit elektronischer Fledermausaktivität-Messanlage
Stolleneingang GERMANIA 1 vor 2016
Sperrverbauung im Stollen-Inneren mit elektronischer Fledermausaktivität-Messanlage
Relevant sind diese Aktivitäten wegen des Verdachtes auf irreguläre Lagerung von Altlasten in diesem Stollensystem. Im September 2018 wurde am nahe dem Stolleneingang der Grube Mehlbach liegenden zweiten Eingang zur Grube Germania eine zusätzliche Zementverbauung jüngeren Datums registriert.
Bunkerartige neue Eingangssperre am zweiten Stollen der Grube Germania in unmittelbarer Nachbarschaft des verschütteten Eingangs zur Grube Mehlbach im September 2018
Derselbe, noch unverschlossene Gang am 30.4.2016
Derselbe, noch unverschlossene Gang am 30.4.2016
Der Bergwerks-Komplex Mehlbach-Germania stellt den höchsten potentiellen Risiko-Faktor als vermutete Altlasten-Lagerungsfläche aus dem Zeitraum 1900-1945 dar. Wegen des akuten Risikos der Blei-oxid-Kontamination der 3 aus dem ehemaligen Bergwerksgelände abfliessenden Gewässer und des hypothetischen Verdachtes auf Lagerung von Altlasten aus Bergbauindustrie und Kriegswaffenproduktion, wobei hier ausdrücklich auf das Gerücht der angeblich auf Weilmünsterer Gebiet deponierten Phosphor-Munition eingegangen wird, sind aus Sicht des CID Institutes permanente Untersuchungen der Wasserqualität der 3 Mehlbach-Kleingewässer sowie eines Fischteiches notwendig, wobei im Teich auch das Bodensediment untersucht werden müsste.
Eine Unbekannte stellt dabei der genaue Verlauf aller unterirdischen Gänge des ehemaligen Mehlbach-Berkwerkes dar, das angeblich in den 20iger Jahren durch Einwerfen von Schutt in die vertikalen Schächte verfüllt worden sein soll. Dabei kam es parallel zu einer physischen Auslöschung einer Siedlung und dem vollständigen Verschwinden aller Gebäude und Werksanlagen. Der auf geologischen Karten verzeichnete lineare Gang-Verlauf stellt dabei aber eine Reduktion der tatsächlichen Ausdehnung der Mine dar, da weit abseits dieses etwa linearen Hauptganges weitere Schachteingänge sichtbar werden, die notwendigerweise mit dem Hauptstollen in Verbindung gestanden haben müssten. Diese Seitenstollen finden aber in der verfügbaren Literatur zur Grube Mehlbach keine Erwähnung.
Grube Mehlbach : Haupt-Stollen mit 2 hypothetischen Seitenstollen und aus dem Bergbau-Bereich abfliessende Gewässer
Eine genauere Betrachtung der Gelände-Formung und Hangstruktur des heute landwirtschaflich genutzten Geländes oberhalb der ehemaligen Mine deutet dabei auf eine heute noch sichtbare, ehemalige anthropogene Geländeveränderung östlich des Hauptganges hin. Bedeutsam sind dort ein erkennbarer Zufahrtsweg sowie vermutliche Reste von Halden und ein Quell-Horizont, aus welchem eines der 3 in den See mündenden Kleingewässer entspringt. Die Bepflanzung mit einer Baumgruppe ähnlich der die weiter westlich gelegenen Schacht-Eingänge markierenden Feldgehölz-Inseln, ist ein weiterer Indikator dafür, dass an dieser Stelle ein ehemaliger Gruben-Zugang existiert haben könnte, der zugeschüttet worden ist.
Für diesen potentiellen Stollen, dessen genau Lage zu erkunden wäre, besteht ein Verdacht auf Altlasten-Lagerung.
Sektor des vermuteten ehemaligen Mehlbach-Gruben-Einganges Ost
Im CID Report 2017 war erstmals vom CID Institut auf die Thematik der Grube Mehlbach eingegangen worden. Anlass bildeten eigene Studien zur Geschichte und Mineralogie des ehemaligen Bergwerkes und die in diesem Zusammenhang erstellte Online-Publikation DIE MINERALIEN WEILMÜNSTERS. Dabei wurden im Report auch Ausschnitte von Social-Media-Luftbildkarten wiedergegeben, welche sowohl auf "ausgegangene" Gebäude am Mehlbachbergwerk als auch auf Merkwürdigkeiten der Bodenstruktur des Ackerlandes oberhalb der Grubengänge hinweisen.
Grundrisslinien von Gebäudefundamenten nahe dem obersten Grubenschacht der Mehlbach-Mine
Bergbau-Siedlung Mehlbach unterhalb des Mehlbach-Blei-Minengeländes auf einer Karte aus dem Jahr 1915
Bergbau-Siedlung Mehlbach unterhalb des Mehlbach-Blei-Minengeländes auf einer Karte aus dem Jahr 1915
Einen zusätzlich zu beachtenden Aspekt stellt in Verbindung mit der Frage der Auslöschung der Siedlung Grube Mehlbach im vermuteten Zeitraum 1920-1945 ein möglicher, organisatorischer Zusammenhang des Mehlbach-Bergwerkes mit einem ehemaligen Bergbaugelände in der Nassauer Strasse von Weilmünster dar. Dort wurden im Jahre 1969 Reste eines ausgeglühten Gebäudefundamentes auf dem Gelände des heutigen CID Institutes bei Keller-Ausschachtungsarbeiten gefunden (Siehe CID Publikation vom 5.7.2018). Hätte ein organisatorisch-logistischer Zusammenhang zwischen dem Mehlbach-Bergbau und dem Bergbau in der Nassauer Strasse auf dem Gelände des heutigen Sägewerkes bestanden, so wäre dies auch bei weiteren Untersuchung potentieller Altlasten-Lagerorte zu berücksichtigen.
CID Institut Situations-Analyse
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